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AutorenbildPia Casanova

Seminar: Die Schweiz im Kalten Krieg

Datum: 16. Und 17. September 2022

Referenten: Ursula Landtwing, Pia Casanova

Ort: Bern, Kirchgemeindehaus Johannes, Wylerstrasse 5, Bern

Fortsetzung unserer Geschichtsreihe über die Schweiz


Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs war die Schweiz aussenpolitisch isoliert, autoritär regiert und von der Angst vor der kommunistischen Revolution geprägt. Das Seminar befasste sich mit den Folgen dieser Gemengelage für die Politik und die Zivilgesellschaft. Anhand von sieben Themen wurden die jeweilige Stimmungslage, die Handlungsmotivationen und Handlungsmuster und ihre Konsequenzen für den Staat, die Gesellschaft, aber auch für Einzelne analysiert.

Obwohl die Schweiz politisch, ideologisch und wirtschaftlich zum Westen gehörte, versuchte sie eine neutrale Position zwischen den zwei Machtblöcken in Ost und West einzunehmen. Sie beteiligte sich nicht an den Aufbau der Nato, von dem sie sicherheitspolitisch profitierte und sie versuchte, trotz des US-amerikanischen Druckes, sich nicht am Handelsembargo gegenüber dem Ostblock zu beteiligen. Um den Eindruck des unsolidarischen, opportunistischen Abseitsstehens zu vermindern, entwickelte der damalige Aussenminister Max Petitpierre das Konzept der solidarischen Neutralität; die Schweiz war zwar neutral, sie bot aber ihre Guten Dienste an, um internationale Konflikte zu lösen und zur Friedenssicherung beizutragen.

Während die Schweiz sich aussenpolitisch gegenüber allen politischen Systemen und Ideologien neutral verhielt, sah es innenpolitisch ganz anders aus. Die Angst vor dem Kommunismus war allgegenwärtig. Die Behörden und weite Kreise der Zivilgesellschaft befürchteten, dass der innere Zusammenhalt und die Stabilität der Schweiz durch die Kommunisten systematisch untergraben würden. Es galt den Staat vor diesen subversiven Elementen zu schützen. Die Bevölkerung wurde dementsprechend indoktriniert und Kommunisten ausgegrenzt. Das hatte für nicht wenige Einzelne desaströse Folgen, sie verloren ihre Arbeit, wurden in Läden nicht bedient und sie und ihre Kinder wurden verfolgt und bedroht. So sammelte sich am 16. November 1956 vor dem Haus des Kommunisten Konrad Farner eine Meute und versuchte unter «Hängt-ihn-auf»-Rufen das Haus zu stürmen.


Wie üblich kam auch das Gesellige nicht zu kurz. Am Freitagabend sassen wir in gemütlicher Runde und feinem Essen im Restaurant Lokal (https://www.lokal-bern.ch/). Danke Marcel für den Tipp.










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